Jazz Puzzles, Volume 2,
by Dan Vernhettes with Bo Lindström
Foreword by Greg Lambousy
Published by Jazz'Edit in a limited edition
248 pages, English text, 302 illustrations!
Format: 26 cm x 28,5 cm, offset quadri

Presentation and research of the same quality as “Traveling Blues.”

Available at a cost of 40 euros per copy (+ mailing 10 euros) on www.jazzedit.org or directly at jazzedit@sfr.fr

SPECIAL OFFER for one copy of Jazz Puzzles 2 + one copy of Jazz Puzzles 1 or one copy of Traveling Blues: 90 euros instead of 100.



Man stelle sich Folgendes vor: Zu einem exzellenten Buch, (sagen wir etwa einer Kombination von Enzyklopädie mit einer Anzahl von Biografien), existieren entsprechend exzellente Kritiken aus aller Welt. Bereits bei Erscheinen dieses Buches wird eine Fortsetzung desselben, nämlich Volume 2, angekündigt. Man stelle sich weiter vor, die Fortsetzung ist inzwischen ebenfalls erschienen und habe inhaltlich sowie hinsichtlich Aufmachung einschließlich der Illustrationen die gleiche Qualität wie der Vorgänger (Vol. 1). Was kann da in einer Rezension zu Volume 2 noch wirklich Neues geschrieben werden?

Um konkret zu werden: In diesem Dilemma befindet man sich bei den beiden Bänden von "JAZZ PUZZLES" Volume 1 und dem jetzt erschienenen Volume 2 – jedes ausgestattet mit einer unermesslichen Fülle von Informationen über Entstehung und Entwicklung des Jazz in New Orleans und den ihn prägenden Musikern. Volume 1 ist im SWINGING HAMBURG JOURNAL Nr. 45 (2. Quartal 2013) unter der Rubrik "Neue Bücher" entsprechend gewürdigt worden. Einerseits wäre es nicht falsch, jetzt fast all das zu wiederholen, was damals geschrieben wurde. Einfach, weil vieles auch hier passen würde. Allerdings nicht ganz. Denn zu den in Volume 1 vorgestellten 14 Musikern gesellen sich jetzt 11 weitere hinzu –auch hier viele zur Créme de la Créme des frühen Jazz gehörend. Diesmal sind es Musiker, die irgendwann einmal in ihrer Laufbahn in einer der zahlreichen Riverboat-Kapellen des Orchesterleiters Fate Marable spielten. Angeführt wird ihre Liste von Louis Armstrong, dessen frühes Wirken auf den Mississippi-Dampfern in den Jahren 1919 und 1920 u. a. durch Fotografien, leider aber nicht durch Schallplattenaufnahmen aus dieser Zeit dokumentiert ist. Neben Armstrong und Marable sind mit jeweils einem eigenen Kapitel vertreten: David Jones, Charlie Creath, Dewey Jackson, Sidney Desvigne, Armand Piron, Oscar Celestin, Sam Morgan, Emmett Hardy und Peter Bocage. Neben diesen "Hauptpersonen" werden in den einzelnen Kapiteln jedoch auch viele weitere Musiker ausführlich behandelt. Zusammen mit den bekannten und weniger bekannten Formationen der damaligen Zeit entsteht ein dicht gewebter Teppich bezüglich der musikalischen Landschaft, aber auch bezüglich der gesellschaftspolitischen Verhältnisse entlang des Mississippi bis weit in den Norden der USA hinein.

Fülle und Qualität der Informationen sind – wie schon in Volume 1 – überwältigend. Das gilt auch für die vielen Illustrationen (über 300!) – etliche hier zum ersten Mal veröffentlicht. Die Güte der jeweiligen Reproduktion ist verblüffend – verblüffend besonders da, wo schon von irgendwoher bekannte Fotos einen entsprechenden Vergleich erlauben.

Das Wort "Puzzle", sinngemäß das Suchen und Auffinden bisher fehlender Teile eines Gesamtbildes, trifft auch für Volume 2 uneingeschränkt zu. In von Volume 1 bekannter Manier hat unermüdliche und sorgfältige Recherche der beiden Autoren auch hier zu einem beeindruckenden Resultat geführt, das sich niederschlägt in einem bisher (außer in Volume 1 und der von denselben Autoren stammenden Tommy Ladnier Biografie) wohl noch nie dagewesenen Informationsumfang.

Von den 11 direkt (als "Hauptpersonen") behandelten Musikern scheint mir besonders der hierzu zählende Emmett Hardy, ein weißer Kornettist, einer speziellen Erwähnung würdig, und zwar aus mindestens drei Gründen. Erstens: Sein zwar nur kurzes, aber offenbar doch starkes künstlerisches Wirken belegt, welch prägende Einflüsse schon in der Frühzeit des Jazz in dessen Geburtsstadt auch von weißen Musikern ausgingen. Zweitens: Emmett Hardy fand – nachträglich eigentlich unerklärlich – bisher in der Jazzliteratur kaum Erwähnung (abgesehen von einer Behandlung seines Wirkens durch den Jazzautor Dr. Karl Koenig). Drittens und vielleicht am interessantesten: